Es gibt nur wenige qualifizierte Hersteller von Faksimiles, berichtet Media Exklusiv. Aus diesem Grund lassen sich diese Bücher nicht massenhaft herstellen. Ein Faksimile ist stets handgefertigt. Nur so erreichen Buchbindekunst, Schriftform und Illustrationen das Niveau der Originalvorlage. Für einen Kunden, beziehungsweise Auftraggeber bedeutet dies aber gleichzeitig, dass viel Zeit vergeht, bis das gewünschte Faksimile hergestellt wurde.
Daher nachgefragt bei Media Exklusiv:
- Was macht das Handwerk eines Faksimiles so aufwendig?
- Welche Druckmöglichkeiten gibt es?
- Was ist die Schwierigkeit beim Einband eines Faksimiles?
- Wie wird die Herstellung finanziert?
Media Exklusiv: Was macht das Handwerk eines Faksimiles so aufwendig?
Das Aufwendige am Faksimile Handwerk ist die exakte Herstellung und das genaue Abbilden der Originale. Die Originale und das Faksimile sollen sich nicht voneinander unterscheiden lassen, erklärt Media Exklusiv.
- Ein Faksimile muss die exakten Abmessungen vorweisen wie das Original.
- Ein Faksimile muss aus genau dem gleichen Material hergestellt werden wie das Original.
- Die Farbgebung muss genau dem Original entsprechen.
- Alle Abnutzungen oder Beschädigungen müssen in genau der gleichen Form und Größe übernommen werden.
Zudem ist das Druckprozedere für die Erstellung der Farbnuancen, sehr zeitaufwendig, so Media Exklusiv.
Media Exklusiv: Welche Druckmöglichkeiten gibt es?
Besonders häufig zum Einsatz kommen, bei der Herstellung der Faksimiles, moderne Foto- und Scantechniken wie der fotomechanische Nachdruck, beschreibt Media Exklusiv aus Erfahrung. Hierbei muss im ersten Schritt das Original mit Hilfe fotografischer Spezialausrüstungen, wie einer Digitalkamera und sogenannter Buchwippe aufgenommen werden. Die Bilddaten gilt es dann mit dem Original zu vergleichen und am Computer digital aufzubereiten. Dabei korrigiert der Lithograph die farblichen Abweichungen und Farbgebungen zwischen den Fotografien und dem Original. Bis die Farben übereinstimmen, sind mehrere Druckdurchläufe nötig. Dies kann sich über Wochen hinziehen.
Stimmt die Farbgebung schließlich mit der Vorlage überein, wird die „Imprimatur“, die Druckfreigabe, vergeben, führt Media Exklusiv weiter aus. Für die originalgetreue Wiedergabe von Gold- und Silberpartien werden spezielle, gesondert durchgeführte, Druckverfahren benötigt.
Media Exklusiv: Was ist die Schwierigkeit beim Einband eines Faksimiles?
Mittelalterliche Bucheinbände bieten eine Vielfalt an verwendeten Materialien: Leder, Samt und Seide, Elfenbein, Edelmetall, Emaille und vieles mehr, erklärt Media Exklusiv. In jedem Fall ist dies eine große Herausforderung für die Faksimile Herstellung. Häufig müssen zahlreiche Spezialisten herangezogen werden, vom Goldschmied über Textilfachleute bis hin zum Restaurator, um den jeweiligen Einband bis ins kleinste Detail originalgetreu nachbilden zu können. Hinzu kommt auch noch die Schwierigkeit von heute verbotenen Materialien. Bei Elfenbeineinbänden ist dieses Material für die Herstellung, aus Artenschutzgründen verboten. So war das auch beim Faksimile vom goldenen Evangeliar aus Echternach der Fall. Es müssen Alternativen gefunden werden. Allgemein sind für die Erstellung pro Werk bis zu 30 Handwerker notwendig, die alle entsprechend koordiniert werden müssen, verrät Media Exklusiv. Das sorgt für immense Kosten. Investitionskosten von einer Million Euro sind dabei keine Seltenheit, kann Media Exklusiv aus Erfahrung berichten. Generell macht sich solch eine Arbeit erst nach Jahren bezahlt.
Media Exklusiv: Wie wird die Herstellung finanziert?
Damit sich die Herstellung finanzieren lässt, erläutert Media Exklusiv, produziert der Hersteller nicht nur das Schaustück für den Besitzer, sondern auch, mit Erlaubnis, eine limitierte Auflage für den freien Verkauf. Je nach Vorgaben können das nicht einmal 100 Bücher oder manchmal bis knapp zu 1000 weitere Exemplare sein. Die limitierten Auflagen finden schnell einen neuen Liebhaber, so Media Exklusiv abschließend.